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Reisebericht von Iran

20.04.2011 bis 02.05.2011

Fazit:
Dieses Land ist sehr interessant zu bereisen. Die Leute sind extrem Hilfsbereit und bringen dich fast an jeden Punkt. Die Haupttafeln wie Wegweiser, Hinweisschilder sind meinst 2-sprachig Beschilder, aber auch nur meistens. Englisch kann man nur in den Touristenstädten sprechen. Aber selbstverständlich kann man sich einigen mit Händen und Füssen. Vom Grundsatz her ist Alkohol tabu, doch mehrheitlich jeder Mann fragt ob man etwas dabei hat. Die Strassen sind sehr gut ausgebaut und in den Städten herrscht das Chaos. Auch die Luft ist zum abstechen und Autos hat es in Hülle und Fülle. Hotels zu finden ist nicht eine einfache Sache, dafür hilft eine gute Karte. Benzin kann man überall bekommen aber zum grösseren Teil nur verbleites Benzin. Bei jedem „Konatonsübertritt“ kann es einem passieren, dass die Pässe verlangt werden. Ansonsten ist die Bevölkerung sehr hungrig auf Informationen über die Motorräder aber auch woher wir kommen und wohin wir gehen.  Die beste Reisezeit ist April für dieses Land ausser man geht in den Süden. Dort ist es Januar ansonsten hält man es vor Hitze nicht aus.



P4190010.jpgGrenzübergang? Hat sich als schwierig dargestellt, da der vorgesehene Grenzübergang für Touristen gesperrt war. Also hiess es zurück und weiter südlich diesen nehmen. Doch dieser Umweg kostete uns ca. 450 km und einen Haufen Zeit. Vor dem zweiten Grenzübergang wollten wir übernachten, doch auch hier wurde Demonstriert und die Polizei hat mit Wasserwerfern und Tränengas die Kurden vertrieben. Kurzentschlossen fuhren wir dennoch nach Iran. Die Türkischen Kontrollen dauerten länger als die Einreise in den Iran. Die Leute waren sehr nett und mehrheitlich konnten alle Englisch was die Sache wesentlich vereinfachte. Auf der Türkischen Seite half uns ein Junge, selbstverständlich gegen Entgelt, und führte uns von einem Schalter zum anderen was ich nur jedem empfehlen kann. In Urmia wurden wir von einer Familie zum Nachtessen eingeladen. Es gab Hammel – Hammel - …  Dort lernten wir auch Daniel kennen. Ein Töffreisender aus dem Berner Oberland. Auch er mit einer Adventure unterwegs. Vorgängig machten wir uns auf in ein „Café“ wo alle zuerst eine Wasserpfeife rauchen mussten.


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Unsere nächste Station war im Südosten die Stadt Takab wo wir auch das UNESCO Welterbe Takht-e-Soleyman, das auf über 2‘200 m ü. M. lag, erkundeten und auch dort eine Unterkunft fanden.

 


P1010643.jpgIran ist ein Land der Gegensätze. Einerseits spricht kaum jemand Englisch oder eine andere Sprache, was es besonders schwierig macht irgendwelche Sehenswürdigkeiten zu finden und andererseits sind die Leute „Mausarm“ und versuchen sich irgendwie über Wasser zu halten, auch mit Diebstahl, den sie möchten auch zu denen gehören welche sich das Neueste leisten kann. Leider hat Iran wahrscheinlich noch nie etwas von Umweltschutz gehört, überall im ganzen Lande liegt der Abfall herum und die Städte und grösseren Dörfer leiden sehr stark unter der Umweltverschmutzung durch Abgase/Smoke. Unterkunft in nicht Grossstädten zeigt sich eher schwierig und wenn man Glück hat, so hat man wenigstens ein Bett.

 


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Die Fahrt ging weiter via Khorramabad nach Ahwaz das eine Stadt ist die mit über 2.5 Millionen Leuten. Die Temperaturen nahmen stetig zu bis auf 32.5°C und wir gingen runter auf 50 m ü. M. Nicht nur die Temperaturen nahmen zu sondern auch die Hotelpreise. Vom günstigsten  17$ für ein Zimmer bis 140$ konnte man alles haben. In der Zwischenzeit haben wir auch Choghe Zambil angesehen, was sehr eindrücklich ist bezüglich der Bauart von Ziegelsteinen mit Erde abgedeckt. Dies findet man auch heute noch in den aussenliegenden Dörfern. In Choghe Zambil  wurde eine riesiges Dorf hingestellt mit verschiedenen Tempeln und gigantischen Ausmassen. In Ahwaz hatten wir Polizeibegleitung für das Hotel. Es ging mitten durch den Bazar und in Einbahnstrassen doch die Polizei machte es möglich.


 

P1010822.JPGMittlerweilen befinden wir uns in Shiraz einer 1.1 Mio. Stadt die auf ca. 1‘500 m ü. M. liegt. Hier merkt man gut das diese Stadt sehr stark geprägt ist von Tourismus den sie ist sauber und nicht so hecktisch. Das Englisch der Einheimischen ist entsprechend entwickelt und man kann sich mehr oder weniger verständigen. Die Sehenswürdigkeiten sind auf die gesamte Stadt verstreut und decken mehrheitlich Sakralbauten, Burgen und grosse Märkte (Bazar) ab.  

 

 

 

 

 



Schlafhöhle von MeymandDer Ritt von Shiraz via Bam an die Grenze führt durch die Wüste und ist speziell für das Auge. Sand und nochmals Sand und vereinzelt auch kleine Bäume die extrem stark bewässert werden müssen. Die Frage stellt sich lediglich woher ist das Wasser. Kurz entschlossen machten wir einen Abstecher nach Meymand das auf 2‘200 m ü. M. liegt und sehr angenehm im Klima ist. Dort angekommen wurden wir von dem Militär herzlich in Empfang genommen und kurzerhand ein „Hotelzimmer“ zugeteilt. Meymand (Video 3. Film) ist ein Dorf das vor 40 Jahren ca. 8‘000 Einwohner hatte doch durch die Abwanderung der Jungen (ev. auch älteren) ist die Zahl auf 150 geschrumpft. Die heutigen Leute leben alle in den Höhlen und die Erwerbstätigen Männer sind ca. 9 Monate mit den Schafen und Ziegen unterwegs und kommen lediglich erst gegen den Winter wieder zurück. Gegessen haben wir bei einer „alten“ Lady welche uns eine Spezialität vom Dorf auf den Boden stellte. Essen im Schneidersitz ist nicht das einfachste, speziell wenn es um eine längere Zeit geht.

 


The historical citadel of BamAls letzte Station sind wir in Bam eingetroffen. Diese Stadt mit heute ca. 200‘000 Einwohnern, wurde sehr stark gebeutelt. Das Erdbeben vom Jahre 2005  mit einer Stärke von 6.8 liegt 6 Jahre zurück, doch die Auswirkungen sind heute noch gut Sichtbar. Das Erdbeben ereignete sich um 05.00 Uhr und dauerte lediglich 12 Sekunden. Es starben etwa 40'000 Personen und die gesamte Stadt wurde komplett in  „Schutt und Asche“ gelegt und so stehen noch viele Frachtcontainer herum. In diesen wurden damals einzelne Geschäfte und Verkaufslokale notdürftig eingerichtet. Das Wahrzeichnen von Bam „The Historical Citadel ofBam“ ist ebenfalls dem Erdbeben zum Opfer gefallen. Doch leider zieht sich der Wiederaufbau in die Länge und man schätzt, dass noch 2 bis 3 Jahren vergehen werden, bis dieses UNESCO Wahrzeichen wieder grösstenteils instand gesetzt ist. Die Menschen glauben an ihr Wahrzeichen und bauen die Stadt von Grund auf wieder neu auf.

 

 


Zum Schluss geht es weiter an die einzig offene Grenze vom Iran bei Taftan (Zahedan) nach Pakistan. Was uns dort erwarten, wird sich zeigen. In der Zwischenzeit haben wir 11‘000 km abgefahren und die Pneus halten noch weitere geschätzte 5‘000 km. Ansonsten gibt es keine Probleme oder Ausfälle. Bei der Wartung vom Motorrad musste bei jeder Maschine 1 Liter Öl nachgefüllt werden.