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Reisebericht von Tadschikistan

10.08.2011 bis 16.08.2011

Fazit:

Eine Angewöhnungsphase braucht der Mensch und trotzdem ist man nicht gefeitet um es nachher 5 bis 6 Tage in einer Höhe von 4‘000 Metern auszuhalten und die volle Konzentrationsfähigkeit zu haben. Manchmal drückt ein wenig der Kopf oder man hat Atemprobleme. Benzin ist auch ein Thema das am Pamir Highway sehr knapp ist. Was man bekommt ist fragwürdig aber vom klopfen/klingeln des Motors schätze ich dass die Leute 92 Oktan Preise verkaufen aber effektiv nur 80 Oktan anbieten! Der Pamir Highway ist extrem Karg und nach 2 Tagen sehnt man sich auf irgendwelche Grünflächen. Doch die Leute machen das Beste aus der ganzen Sache und versuchen auf irgendeine Art und Weise Geld zu verdienen. Durch die fehlende Infrastruktur wie Elektrizität, Wasser und auch vernünftige Strassen ist es ein beinahe unmenschlich hier zu wohnen, geschweige den diesen Highway mit dem eigenen Fahrzeug zu befahren. Die Regierung selber macht keine Anstalt dies zu verbessern. Ich denke durch die Auflösung der ehem. UDSSR hat Tajikistan nichts in die Infrastruktur auf dem Lande investiert – schade um dieses schöne Land!

 

 

Tajikistan nach Grenze wie alles anders geworden ist, Strasse wie auch die Landschaft zeug von ArmutDer Grenzübergang war ein bisschen kompliziert da er gerade im Umbau ist. Nach einer Wartezeit von 30 Minuten und einer Bearbeitungszeit von weiteren 15 Minuten standen wir nun in Tajikistan. Doch alles verschlechtert sich wie die Strassen, das Grün der Landschaft und auch die Grundversorgung mit Elektrizität und Wasser der Dörfer.

 

 

 

 

P8110044.JPGNach einem Aufstieg auf 4‘280 Meter und links wie rechts einer kargen Landschaft erreichten wir Karakul das auf 3‘950 Meter liegt. Die Umgebung war fantastisch, mit dem blauen See direkt am Dorf und den verschneiten Bergen im Hintergrund. Doch der See hat seine Tücken, den es ist ein „Toter“ See, der salzhaltig ist und für jedes Lebewesen eine Gefahr birgt. Ich habe schon gemeint es könnte nicht schlimmer kommen wie in Sary-Tash aber man kann sich täuschen. Dieses Dorf besitzt nicht einmal Elektrizität und hat auch keine Wasserversorgung. Das Wasser wird vom ganzen Dorf via dem gleichen Ziehbrunnen gepumpt, zum Teil ein wenig angereichert mit Salzwasser. Die Leute sind „Maus arm“ doch haben sie die Freundlichkeit nicht verlernt und sind angewiesen auf das bisschen Tourismus das bei Ihnen übernachtet und auch einkauft.

P1070333.JPGAm darauffolgenden Tag machten wir uns weiter auf dem Pamir Highway in Richtung Süden. Vor uns stand ein Pass mit einer Höhe von 4‘685 Metern. An den Motorrädern merkte man schon, dass die Luft dünner wurde doch sie machten alles mit links. Auch Flussdurchfahrten waren auf dem Programm die wir anstandslos nahmen. Via Murgab suchten wir eine weitere HomeStay und wurden auch fündig in Alichur das ebenfalls auf 3‘900 Metern liegt. Doch dieses Dorf toppte noch alle anderen mit der Einsamkeit und der fehlenden Infrastruktur. Hier gab es weder Strom noch Wasser. Alles Wasser wurde aus dem Fluss, der neben dem Dorf ist, genommen. Fragt nicht ob wir irgendwelche Käfer haben oder nicht. Aber einen positiven Aspekt hat es, ohne „Licht-Smog“ ist der Sternenhimmel zum greifen nahe, doch musste ich in der Nacht eigentlich „Pinkeln“ und es war sau kalt.

P8120012.JPGNach einer unruhigen Nacht entschlossen wir uns so schnell wie möglich die Höhen von 4‘000 Metern zu verlassen und uns auf 2‘070 Metern in Khorog wieder zu finden. Doch an einer Mautstelle, am Ende vom Pamir Highway, sagte uns der Polizist, dass wir kein Permit haben für die M41 (Hauptachse vom Pamir Highway). Nach langen Diskussionen einigten wir uns auf 3 Flaschen Bier uns so konnten wir weiter ziehen. Aber hier zeigt sich einmal mehr die Korruptheit von den Staatsangestellten. Doch dieses Dorf/Stadt ist sehr speziell, da es auf allen 4 Seiten von Bergen mit einer Höhe von min. 4‘000 Metern eingekesselt ist

 

P8130007.JPGDoch dieses Dorf/Stadt ist sehr speziell, da es auf allen 4 Seiten von Bergen mit einer Höhe von min. 4‘000 Metern eingekesselt ist. Aber nichts desto trotz ist eine Stadt und hat auch deren Leben – auch wenn es noch eingeschränkt ist. Der Bazar ist speziell, da vor allem Afghanen den Handel betreiben. Kaufen kann man fast alles was der Saison entspricht und für den täglichen Bedarf bestimmt ist.

 

 

 

P8140015.JPGAm darauffolgenden Tag ging es erst einmal darum Treibstoff zu finden. Dies ist ein Problem das wir nicht ganz verstehen, den es fahren so viele Autos herum die ebenfalls Treibstoff benötigen. Ein Grund kann sein, dass die Leute den Treibstoff horten und wenn es hat, panikartig diesen kaufen und bei sich in Kanistern/Flaschen etc. lagern. Wir folgten dem Pamir Highway M41 weiter in Richtung Dushanbe an der Grenze zu Afghanistan. Die Strassen wurden sichtlich schlechter und der Asphalt, wenn es hatte, wies enorm viele Löcher auf doch die Landschaft veränderte sich kaum. Alles blieb beim Alten, d.h. karg, praktisch keine Grünflächen ausser auf der afghanischen Seite. Nach etwa 290 km machten wir einen Halt in Kalaikhum. Auch dieses Dorf war alles andere als schön.

P8150020.JPGNun machten wir uns an die Schlussetappe nach Dushanbe. Die Strassen waren alles andere als Strassen. Hier quälten sich die LKWs durch, Flussübergänge mussten genommen werden und das Material litt aufs ärgste. Dies waren mit Abstand die schlechtesten Strassen die wir befuhren. Mongolei wie auch der Karakorum Highway waren gerade feudal. Heute würde ich niemandem anraten den Pamir Highway zu befahren, der sich wie auch sein Motorrad etwas schonen möchte. Unterwegs trafen wir einige Fahrradfahrer an die noch die gesamte Tortur vor sich haben – welche Spinner in dieser Umgebung mit 40°C, alle 100 Km ein Dörfchen und kein Schatten. Nach weiteren 250 km und einer längeren Suche von einer Unterkunft haben wir es endlich geschafft in der Hauptstadt von Tajikistan zu sein. Die Hauptstadt selber sieht modern aus und es fahren auch moderne Autos umher. Da stellt sich doch die Frage woher die Leute all dieses Geld haben?

Nun läuft unser Visum aus und wir begeben uns an die Grenze nach Usbekistan. Am Grenzübergang selber warten etliche LKWs aus diversen Ländern wie Iran, Türkei, etc. auf Ihre Abfertigung. Doch dies dauert in diesem Falle sehr lange. Wir warteten auf der tajikischen Seite etwa 1 ½ Stunden bis wir im Niemandsland standen.